Die Sparte Rudern des als Betriebssportverein der Deutschen Shell AG gegründeten Sportvereins »SV Rot-Gelb Hamburg von 1926 e.V.« etablierte sich im März 1931.
Und so fing es damals an: »…und haben beschlossen, im Hansa-Bootshaus mit unserem Rudersport zu beginnen: zuerst einmal im Kasten«. Am 01.04.1931 folgte ein Vertrag zwischen der Hansa und der RR-Shell über die gemeinsame Benutzung des Bootshauses, der Boote, des Ruderlehrers und von sonstigen Einrichtungen am Ferdinandstor.«
Die Ruderriege-Shell wurde am 14.03.1931 gegründet. Diese Aussage stimmt nicht ganz, denn es waren einige Mitarbeiter der damaligen Rhenania – Ossag Mineralölwerke AG, der heutigen Deutsche Shell AG, die sich durch den schönen Ausblick aus den Fenstern des neuen Bürohauses auf die Alster inspirieren ließen, dem bestehenden Firmensportverein eine Ruderriege anzugliedern. Es war ein Schritt auf Neuland, denn rudernde Firmensportvereine gab es damals noch nicht.
Wer zu den Gründungsmitgliedern zählte, ist nicht genau überliefert. Es ist aber anzunehmen, dass alle Mitglieder, die am 14.03.1931 in die Ruderriege eintraten, auch Gründungsmitglieder waren. Zu ihnen gehörten:
Kurt Bohnen, Julius Börse, Eduard Dockhorn, Erich Gabriel, Emil Gensch, Walter Hocke, Robert Pütz
Bekannt ist lediglich, dass auf der Gründungsversammlung am 14.03.1931 im Shellhaus-Kasino der Ruderkamerad Walter Hocke zum ersten Vorsitzenden der jungen Ruderriege gewählt wurde.
Die Ruderkameraden Bohnen und Gabriel waren die ersten Ruderwarte. Diese zwei Ruderkameraden und zwei weitere waren zu Beginn die einzigen Ruderer der Ruderriege-Shell mit Praxiserfahrung. Alle anderen der bis Ende 1931 auf 38 Mitglieder angestiegenen Ruderriege brachten nur ihre Begeisterung für den Rudersport mit.
Im Mai begannen die Bootshausabende. Bei der Generalversammlung des Sportvereins SV Rot-Gelb am 24.07.1931 erscheint die Ruderriege-Shell geschlossen. Die Mitgliederversammlung am 12.10.1931 bestätigt Ruderkameraden Hocke als Vorsitzenden und wählt den Ruderkameraden Dockhorn zum Obmann.
Wie die Einstellung des Vorsitzenden zum aktiven Rudersport war, kann nur indirekt aus den folgenden Zeilen geschlossen werden:
Als Vorstand pflichtgetreu fungiert
ein Mann, den Geist und Klugheit ziert.
Manch‘ weisen Spruch führt er im Mund,
das Rudern hält er für gesund
Doch hab‘ ich ihn, ich muß gesteh‘n,
nie auf dem Rollsitz schwitzen seh‘n.
Drum zeig uns, eh‘ Dein Nimbus franst,
daß Du auch rudern kannst.
Im Jahr der Olympiade 1936 konnte der deutsche Rudersport auf eine 100jährige Tradition zurückblicken. Die RR-Shell beging nicht weniger stolz ihr 5jähriges Bestehen und feierte dieses Ereignis mit einem großen Stiftungsfest. Auch im Jahre 1937 wurde Dockhorn zum Vorsitzenden wiedergewählt.
Zum Tage des 10jährigen Bestehens der Ruderriege-Shell schrieb uns die RG Hansa mit ihren Glückwünschen u.a. folgendes: »Die ersten zehn Jahre eines Vereins sind die, in denen er sich bewähren muß, wo in den Reihen das Zusammengehörigkeitsgefühl so weit erstarken muß, dass auch ernstere Belastungen den Bund nicht mehr zerstören können.
Die RR-Shell hat ihre Probezeit mit Auszeichnung bestanden. Im zweiten Kriegsjahr, wo der größte Teil der Ruderer im Feld steht, beweist das der Eifer der verbliebenen Ruderschar.«