Am 01.04.1931 wurde zwischen der RG Hansa und der RR-Shell ein Vertrag über die gemeinsame Benutzung von Booten und sonstigen Einrichtungen am Ferdinandstor, mitten in der Stadt, geschlossen.
Im August des Gründungsjahres wurde der erste eigene Gig-Vierer geliefert und auf den Namen »Walter Kruspig« getauft; dem im April 1932 der erste Rennvierer mit dem Namen »Rheingold« folgte. Bei Beginn des 2. Weltkrieges im September 1939 verfügte die RR-Shell über 10 Boote (darunter 3 Rennvierer: Rheingold, Waterkant, Saarland) sowie ein Begleitboot mit Außenbordmotor.
Bei den Juli Angriffen 1943 verbrannte das Bootshaus am Ferdinandstor in der Nacht vom 29. auf den 30. mit allem, was darin war. Da in derselben Nacht auch die Boote, die auf einer Bootswerft am Osterbekkanal ausgelagert waren, den Flammen zum Opfer fielen, besaßen wir von da ab nur noch zwei Boote: Den Gigdoppelvierer »Saar«, den wir 1942 an den Bergedorfer Ruderclub von 1910 ausgeliehen hatten und den Gigvierer »Pregel«.
Damit war jede Rudertätigkeit in eigenen Booten unmöglich. Mit geretteten Riemen und Zubehör zogen wir als Untermieter zur Favorite-Hammonia, deren Bootshaus noch teilweise stand. Wir starteten damals von einem Platz, über den heute im Zuge der Neuen Lombardsbrücke der Straßenverkehr rollt.
Im Jahre 1946 fand zunächst der Einzug ins Polizei-Bootshaus am Isebekkanal statt, wohin auch das Hausboot verlegt wurde. Die Absicht, hierin ein Heim zu finden, verwässerte sich jedoch sehr schnell: Fenster, Türen, Scharniere, Griffe und ähnliches waren heißbegehrte Artikel, die jedermann selbst oder zum Tausch gebrauchen konnte, so dass das ganze Hausboot allmählich das Opfer einer völligen »Demontage« zu werden drohte. Um dem Vorzubeugen, wurde ein schneller Verkauf getätigt.
Gegen Ende des Jahres 1947 ergab sich eine gemeinsame Unterkunft mit der »Hansa« am Isebekkanal unter der Bundesstraßen-Brücke. Sie war zwar klein und beengt, aber es war endlich wieder ein eigenes Heim mit eigenen Booten und wir waren wieder mit unseren alten Ruderfreunden von der RG Hansa zusammen. Das erste im Jahre 1949 angeschaffte Nachkriegsboot der Ruderriege wurde den Gefallenen zur Ehre auf den Namen des ersten Gefallenen »Rudolf Reichert« getauft.
Die Grundsteinlegung und das Richtfest für das neue Bootshaus der RG Hansa, in dem auch die RR Rot-Gelb wieder eine neue Heimat finden sollte, erfolgte am 14. Juni 1952.
Die Modernisierung des Bootshauses
Äußerlich hat sich in den vergangenen 50 Jahren am Bootshaus keine gravierende Änderung ergeben. Lediglich durch den Anbau der sogenannten Rennboothalle veränderte sich die Silhouette ein wenig und der Steg musste erneuert werden.
Diese Feststellung darf jedoch nicht zu dem Trugschluß führen, es hätte sich insgesamt an den Räumlichkeiten nichts getan. Erhebliche Investitionen wurden getätigt, um den gastronomischen Bereich aufzuwerten. Auch die Räumlichkeiten für den unmittelbaren Sportbetrieb wie Umkleide- und Duschräume – jeweils für Herren und Damen – wurden stark modifiziert und der Dachboden wurde für Trainingsaktivitäten ausgebaut.