Es klingt wie einer Schnapsidee, am 4. Advent mitten durch Amsterdam an einer Regatta teilzunehmen. Wir, das sind Ingo, Jakob, Bernd, Stefan und ich in der eigenen Kehrwieder und Susanne, Ulrike von der RG Hansa und 3 weiteren Damen vom Oldenburger RV in dem anderen Doppelvierer, haben uns zum 3. Midwintermarathon des RIC in Amsterdam angemeldet. Da die teilnehmenden Boote auf 50 beschränkt waren, mussten wir uns schon im Oktober anmelden.
In den letzten beiden Wochen vor der Regatta haben wir fast täglich die Wettervorhersagen abgefragt und glücklicherweise deutete sich dann eine Woche vor der Regatta an, dass wir beste Regattabedin-gungen haben werden: kein Regen, 3 bis 4 Windstärken und 13 bis 14 Grad. Auf den ersten beiden Midwinter-Regatten hat es da deutlich schlechtere Wetterverhältnisse gegeben.
Nach der Morgenröte am Freitag dem 18. Dezember ging es los. zunächst nach Oldenburg, wo wir einen Vierer der Oldenburger zugeladen haben und dann weiter nach Amsterdam. Hier angekommen haben wir die Boote aufgeriggert und Regattatauglich gemacht, bevor wir das Amsterdamer Nachtleben erkundeten.
Der Wecker war auf viertel vor Sieben gestellt, da die Boote um 8 Uhr von der Regattaleitung abgenommen werden sollten und die Steuerleute-Einweisung stattfand. Um 9:15 Uhr ging es für uns los. Der Damenvierer startete 1 Minute vor uns auf die 1. südliche und ländlich geprägte Runde, allerdings dauerte es über 10 km, bevor wir an ihnen vorbei ziehen konnten. Kurze Zeit später erreichten wir die erste rudertechnische Herausforderung, eine so flache Brücke, dass wir uns rücklings ins Boot legen und den Vierer mit den Händen unter der Brücke durchtreideln mussten. Hinzu kam auch noch, dass die Gracht so schmal war, dass wir die Skulls lang machen und der Steuermann paddeln musste. In diesem Teilstück wurde die Zeit für eine Strecke von ca. 300 m angehalten. Hier wechselten wir als 2. schnellstes Boot unserer Wertung auch das erste Mal den Steuermann.
Nun ging es über die Amstel zurück am RIC vorbei, wo wir ein zweites Mal wechselten, in die inner-städtischen Grachten (2. Runde). Wer schon einmal in Amsterdam war, weiß was das für ein Wirrwarr von Wasserstraßen ist. Unsere einzige Sorge war nur, die nächste Abbiegung nicht zu verpassen. Nach-dem wir das Science Center Nemo passiert haben ging es wieder in die engen Grachten. Vorbei am Rembrandthaus, ein Stück Amstel aufwärts und dann über Steuerbord in die Kaisergracht. Bis hier konnten wir einiges an Ruderbooten und Ausflugsschiffen überholen. In der Singelgracht wechselten wir ein letztes Mal (Stefan ruderte als einziger durch), bevor es über die Schinkel und dem Amstelkanal zurück auf die Amstel ging. Leider brachen wir aber auf den letzten 15 km so deutlich ein, so dass der Damenvierer nur 1 Minute nach uns die Ziellinie nach 54 km passierte und in Ihrer Klasse gewann. Wir wurden von 18 Booten in unserer Klasse 6., was für die erste Teilnahme auch schon nicht schlecht ist.
Alles in allem war es ein toller Ausflug und eine von den Oranjes perfekt organisierten Regatta auf einer fantastischen Regattastrecke. Hier werden wir bestimmt nicht das letzte Mal gestartet sein. Nächstes Mal werden wir allerdings schneller pinkeln, die Kraft besser einteilen und unterwegs mehr trinken.
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